Ljubomir Vranjes: »Die Tagesform muss top sein«

Thomas Mogensen (r.) ist mit seiner SG Flensburg-Handewitt in Mannheim gefordert. (Foto: Sebastian Iwersen)
Flensburg/Mannheim. Die neue Saison in der Bundesliga ist gerade zwei Wochen alt, da kommt es zum größtmöglichen Kracher: Meister gegen Vizemeister. Der derzeit zweitplatzierte Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen erwartet am Sonnabend (17 Uhr/Sport1) in Mannheim Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt.
»Wir erwarten dieses Spiel mit sehr viel Freude, weil wir wissen, dass es gegen einen direkten Konkurrenten geht und weil es immer geil ist so ein Spiel zu spielen. Für solche Spiele und so große Ereignisse spielen wir Handball. Wir freuen uns alle drauf«, so Flensburgs Kentin Mahé unmittelbar nach dem schwer erarbeiteten Last-Minute-Sieg am Mittwochabend über Pokalsieger SC Magdeburg (26:25). Die Löwen probten zu gleichen Zeit den Ernstfall beim Vorjahresvierten MT Melsungen und hatten beim 30:26 weniger Mühe als die Flensburger. »Wir haben eine kämpferisch überragende Leistung gezeigt, die wir auch gegen Flensburg benötigen. Allerdings müssen wir am Samstag weniger Fehler machen«, sagte Oliver Roggisch, sportlicher Leiter der Löwen.
Der amtierende Champion ist zuversichtlich, hat aber großen Respekt vor der Aufgabe. »Wenn wir diesen Gegner schlagen wollen, müssen wir ein Riesenspiel zeigen«, meinte Nikolaj Jacobsen, der die Favoritenbürde im Titelrennen dem Gegner zuschiebt. »Für die Flensburger spricht, dass sie im Grunde keine Neuzugänge haben, eingespielt sind und über einen sehr großen Kader verfügen«, so der dänische Efolgscoach der Süddeutschen, für den die SG »in der vergangenen Saison eigentlich schon die beste Mannschaft der Liga« war. »Nachdem wir in Flensburg gewinnen konnten, haben sie eine unglaubliche Rückrunde gespielt«, so Jacobsen. Das 25:32 am 2. Dezember 2015 war die letzte Bundesliga-Niederlage der SG. Saisonübergreifend gab es seither 18 Siege und zwei Remis. Darunter war auch der 25:22-Erfolg in Mannheim am 17. Februar. Damals war Flensburgs-Spielmacher Rasmus Lauge mit neun Treffern einer der Erfolgsgaranten im SG-Spiel. Der Däne fehlt jedoch weiterhin. Ebenso Jim Gottfridsson und allein deshalb wird es laut Ljubomir Vranjes ein »anderes Spiel«.
Sieg als Bonus
Für Flensburgs Trainer war die Beinahe-Niederlage gegen Magdeburg ein nützliches Erlebnis. »Gut, dass wir so ein Spiel hatten. Wir haben uns zurückgekämpft und gezeigt, dass wir auch das können.« Um beim Meister zu bestehen, weiß der Schwede worauf es ankommt: »Die Tagesform muss top sein. Alle Spieler müssen einen guten Tag erwischen. Es ist immer schwer in Mannheim, denn die Löwen haben ein gutes Team. Wir wissen wie man dort gewinnt, aber dafür muss alles passen.«
SG-Linksaußen
Anders Eggert meint, dass seine Mannschaft ganz befreit aufspielen kann. Er sagte: »Schon komisch, letzte Saison haben die Löwen bei uns gewonnen und wir bei ihnen. Diesmal haben wir keinen Druck, denn wir haben die schweren Spiele gegen Hannover und Magdeburg positiv gemeistert. Vor einem Jahr haben wir im September wichtige Punkte liegen gelassen, aber diesmal nicht.«
Vranjes sieht das ähnlich und sagte: »Die Löwen haben den Druck, für uns wäre ein Sieg ein Bonus«.
Die Gesamtbilanz spricht für die Norddeutschen. Von den 31 Duellen bislang gewann die SG 18 Spiele, die Löwen siegten 13 Mal. Auf dem Weg zur Titelverteidigung haben die Löwen ein ehrgeiziges Vorhaben.
Roggisch: »Unser Ziel ist es, alle 17 Heimspiele zu gewinnen.«
Die SG wird versuchen das zu verhindern, schließlich will sie die Tabellenführung behaupten und am Ende diesmal vor den Löwen landen.
Ruwen Möller