Handball

Betonabwehr in der Schlussphase sicherte Arbeitssieg

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17. Oktober 2019, 20:23 Uhr

Magnus Rød hat seinen Vertrag mit der SG verlängert, das machte das Unterfangen gegen die bissigen Gäste von den Eulen Ludwigshafen nicht einfacher. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Das war spannender, als es die Voraussetzungen eigentlich hergaben. Am Ende musste sich die SG Flensburg-Handewitt aus einem tiefen Loch in der zweiten Halbzeit kämpfen, um einen 29:26-Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen einzufahren. Mehr als zehn Minuten ohne Gegentor in der Schlussphase und unbändiger Wille reichte dem Favoriten, um einen sehr dreckigen Arbeitssieg zu sichern. Eine Steigerung ist aber von Nöten, sollen die hehren Saisonziele weiter verfolgt werden.

Das SG-Trainer Maik Machulla zuletzt den Fokus im Training auf Bewegung und Flow im Angriff gelegt hat, war bei den Gastgebern zu Beginn gegen die Eulen deutlich zu sehen. Immer wieder kam die SG zu guten Möglichkeiten und nutzte diese zunächst auch weitestgehend. Dabei setzte Machulla gegen den Tabellenvorletzten zuerst bei der Aufstellung auf Sicherheit und lediglich Marius Steinhauser für Kapitän Lasse Svan überraschte etwas. Steinhauser spielte aber stark auf. Allerdings hatte die Defensive in der Anfangsphase noch Luft nach oben.


Einen kleinen Bruch gab es nach zehn Minuten im Spiel der Hausherren. Die schon fast alt bekannte Schwäche beim Siebenmeter trat wieder zu Tage, als Steinhauser vergab. Zwei weitere Chancen später waren die Gäste beim 7:7 (13.) wieder mitten im Geschehen. erst als Niels Versteijnen zum Strafwurf antrat und eiskalt verwandelte, bekam sowohl die Halle, als auch die Mannschaft wieder richtig Luft. 

Gäste-Trainer Benjamin Matschke hatte genug gesehen und versuchte die 5:1-Abwehr der SG mit dem siebten Feldspieler zu bekämpfen. Mit Erfolg. Die Fehlerzahl vor allem in der Deckung der Flensburger stieg und übertrug sich zum Teil in den Abschluss. Das reichte, damit die Gäste auf Tuchfühlung bleiben konnten.

Die hauchdünne 16:15-Halbzeitführung der SG Flensburg-Handewitt dürfte dabei regen Gesprächsbedarf bei SG-Trainer Maik Machulla ausgelöst haben. Gerade die Defensive hatte keinen Schlüssel gefunden.

Der Chancenwucher ging zu Beginn des zweiten Durchgangs bei der SG weiter. Niels Versteijnen scheiterte mit einem Siebenmeter, Steinhauser von Außen und Gøran Søgard Johannessen aus dem Rückraum. Die Folge war die erste Führung beim 17:16 für die Gäste, die weiterhin nicht loslassen wollten. 

Die Partie wurde insgesamt hitziger und der leidtragende war Magnus Rød. Gleich mehrfach wurde der Norweger, der gerade seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat, niedergestreckt. Beim letzten Mal sogar so, dass der Ludwigshafener Jannik Hofmann vorzeitig zum Duschen musste. Das brachte die Flensburger inklusive des Publikums auf Touren. Vorerst musste die Heimmannschaft aber einem Rückstand hinterherlaufen.

Die Emotionen waren bei den Gastgebern absolut vorhanden, aber die ausgelassenen Möglichkeiten fingen an immer größere Bedeutung zu bekommen. Beim 22:25 (49.) musste die SG bereits drei Tore aufholen und die Ungeduld war im Flensburger Spiel fast greifbar.

Unbändiger Wille und enorme Bereitschaft im Kampf um jeden Ball zeichnete die Schlussphase der Flensburger aus, die sich nicht in ihr mögliches Schicksal gegen den Außenseiter ergeben wollten. Magnus Jøndal eroberte so die Führung fünf Minuten vor dem Ende wieder zurück, in einem Spiel das eigentlich nie so spannend hätte werden dürfen.

Am Ende bissen sich die Flensburger zurück in eine Partie, die vom Papier her so einfach hätte sein sollen. Die Steigerung in der Schlussphase zeigt aber, zu was die Mannschaft in der Lage sein kann. Schlussendlich reichte es so zu einem hart erkämpften 29:26-Sieg. Für höhere Ansprüche war dieses Spiel der SG allerdings keine Bewerbung. Allerdings kann der deutsche Meister am Sonntag in der Champions League in Aalborg noch eine bessere Visitenkarte vor der Länderspielpause abgeben.

Timo Fleth

Stimmen und Reaktionen vom Spiel am Sonnabend hier und in der Flensborg Avis!

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud - Golla 3, Hald, Lier, Glandorf, Svan, Jeppsson, Jøndal 5, Steinhauser 3, Versteijnen 4/4, Zachariassen 2, Søgard Johannessen 4, Gottfridsson 5, Jurecki, Rød 3.

Die Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Hoblaj - Stüber 2, Dietrich 2, Scholz 1, Haider 1, Falk 2, Hofmann 1, Durak, Bührer, Mappes 2, Müller 7, Neuhaus 4/4, Dippe 1, Valiullin 3, Klein.
Zeitstrafen: 1:5.
Siebenmeter: 6:4.
Rote-Karte: Jannik Hofmann (41./Eulen Ludwigshafen)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff.
Zuschauer: 6119.