Lange Ausfahrt für große Ziele

SG Flensburg-Handewitt

Thomas Bleicher
26. April 2018, 09:40 Uhr

Das Hinspiel am 12. Oktober gewannen Thomas Mogensen (li.) und seine SG deutlich 28:17 gegen den TVB. Archivfoto: Tim Riediger

Flensburg. Für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt brechen sie nun an, die Tage und Wochen der Wahrheit. Vor der Abreise am Mittwoch mit Zielrichtung Stuttgart, wo der Bundesligist am Donnerstag (19 Uhr) in der Liga beim TVB 1898 antritt, versprühte SG-Trainer Maik Machulla Zuversicht.

»In den letzten Tagen haben wir versucht, gute Laune reinzubringen. Das freie Wochenende hat da sicherlich geholfen, indem die Jungs mal auf andere Gedanken kommen. Seit Montag sind wir mit voller Lust dabei, um uns auf die wichtigen letzten sechs Wochen vorzubereiten. Denn jetzt geht es in die Endphase«, sagte Machulla. 
Ein Erfolg im Schwabenländle beim Tabellen-14. ist nicht nur wichtig, damit der Tabellenzweite (46:12 Punkte) sich die hartnäckigen Verfolger SC Magdeburg (44:14) und Füchse Berlin (43:13) im Kampf um Platz zwei vom Leibe hält, sondern auch, um mit einem guten Gefühl über München und Marseille zum Viertelfinal-Rückspiel am Sonntagabend (19 Uhr) bei Montpellier HB zu reisen. Denn das 28:28 aus dem Hinspiel lässt ein heißes Match erwarten.

Konzentration nur auf Stuttgart

Vor Stuttgart sollte Montpellier laut Machulla aber nicht zu sehr in den Köpfen der Spieler herumspuken. »Das darf keine Gefahr sein«. Diesbezüglich vertraut der 41-Jährige seinen professionellen Akteuren aber vollauf. »Ich erwarte von den Spielern, dass sie sich voll auf Stuttgart konzentrieren. Die Situation ist aber nicht neu: Es gab schließlich in der Vergangenheit immer wieder solche Situationen«, erklärte der SG-Coach, für den in den nächsten Stunden allein Stuttgart zählt. Das werde schwer genug.
Da könnte er Recht haben. Vor rund neun Wochen trennte sich Stuttgart von Trainer Markus Baur. Seitdem sitzt Geschäftsführer Jürgen Schweikardt in Doppelfunktion auf der Trainerbank. Und in den acht Spielen mit ihm gab es drei Siege, drei Remis (u.a. gegen die Füchse Berlin und Leipzig) und bloß zwei Niederlagen. Eine davon gerade am Sonntag zu Hause gegen Lemgo. »Wir sind auf jeden Fall gewarnt. Gerade Dominik Weiß blüht richtig auf unter dem neuen Trainer und auch Mimi Kraus macht das gerade sehr gut«, sagt Machulla über den 2,09 Meter großen Halblinken sowie den inzwischen 34 Jahre alten Spielmacher-Routinier. »Stuttgart hat gezeigt, dass sie in der Lage sind, gegen Spitzenteams zu punkten«, so Machulla weiter.

Erfolg nach Trainerwechsel

Die Flensburger sind allerdings Favorit. Das weiß auch TVB-Coach Jürgen Schweikardt. Es muss schon sehr viel zusammenkommen, damit wir überhaupt eine kleine Chance bekommen, aber dann wollen wir natürlich da sein«, sagt er auf der Vereins­homepage. Personell kann die SG nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bei der Abfahrt war der dänische Nationalkreisläufer Anders Zachariassen allerdings nicht dabei. Er hatte sich in der Schlussphase des Hinspiels gegen Montpellier am rechten Schien- und Wadenbein verletzt. Die SG gab zwar - wie berichtet - am Freitag Entwarnung, indem die MRT-Untersuchung eine leichte Schwellung und einen Gelenkerguss aufwies. Sicherheitshalber soll an diesem Donnerstag ganz in der Frühe eine weitere Untersuchung erfolgen. Machulla: »Ich hoffe, dass er dann nachkommt.«


Resume: SG Flensburg-Handewitt skal levere varen torsdag aften. Håndboldklubben har brug for en sejr på udebane hos TVB 1898 Stuttgart for at forblive i Pole Position i kampen om andenpladsen i Bundesligaen. Og ikke mindst for at rejse videre til Champions League kampen i Montpellier (Frankrig) med selvtilliden i behold.